Totes Tier kommt mir ja schon lange keins mehr auf den Teller. Milchprodukte fanden sich jedoch noch regelmäßig darauf. Auch wenn ich, von klein auf, meine Probleme damit habe, warme Muh-Milch nur in homöopathischen Dosen trinken darf und Joghurt bei Halsweh Erstickungsanfälle verursacht.
Eine Portion Glück und zur richtigen Zeit am richtigen Ort ergab, dass ich auf ein Buch aufmerksam wurde. Ein Kochbuch. Und das mir, die ich bis vor nicht all zu langer Zeit noch nichtmal eine Küchenwaage besaß. Doch das Buch machte mich neugierig und ich nahm mir vor, es beim nächsten Besuch eines Buchladens genauer in Augenschein zu nehmen. Gerade eben so beschlossen tätigte ich meine wöchentlichen Einkäufe im Bioladen meines Vertrauens und was sehe ich da? DAS Buch. Sowas aber auch. Gleich darum gebeten, mal reinschauen zu dürfen, lief mir bereits nach drei Seiten das Wasser im Mund derart zusammen, dass das Buch einfach mit MUSSTE.
Dieses Buch:
Dem Buchkauf folgte recht bald ein weiterer Einkauf. Ein Einkauf aller der Dinge, die ich sonst zwar daheim habe, aber bisher nicht alle gleichzeitig.

Wenn Das.Sonnenkind etwas macht, dann auch richtig, also wurde außerdem die restliche offene Milch verschenkt, der letzte Quark den Katern vorgesetzt und es gab – letzte Woche Freitag – einen leckeren Semmel mit den letzten drei Scheiben Käse drauf als Abendessen.

Samstag war Tag eins und ich begann, es einfach mal auszuprobieren. Statt der 30 Tage nahm ich mir 27 vor und danach mal sehen. Ob ich dann ein Schnitzel brauche, oder aber nie wieder Käse esse, wer weiss. Auf jeden Fall soll das Experiment lange genug andauern, um beurteilen zu können, wie es mir damit geht, wie mein Körper damit umgeht.
Hier nur eine kleine Auswahl dessen, was die letzten Tage auf meinem Speiseplan stand.
Red Tower – mein bisheriger Favorit.

Hirse-Apfel-Zimt-Frühstück

Knackiger Salat mit Zuckerschoten und Mandeln.

Auch in der to-go-Version, sprich bürotauglich.

Frühstück zum Schlürfen.

Frühstück zum Reinsetzen.

Moussakka.

Und noch so manches mehr, das zu schnell aufgefuttert war, als dass es sich hätte fotografieren lassen.
Mein Ziel ist es nicht, an der offiziellen Challenge teilzunehmen, in deren Forum man doch tatsächlich Leute findet, die danach fragen, wie sie die Rezepte in der Mikrowelle zubereiten können, oder gar ab sofort jedes Fitzelchen tierisches Eiweiss zu verteufeln. Nein, wie schon geschrieben, es ist ein Experiment für mich selbst. Etwas ausprobieren, um es dann ehrlich beurteilen zu können.
Was soll ich sagen: bisher bin ich begeistert. Ich schaffe es wieder, eine vernünftige Energiemenge pro Tag zu mir zu nehmen (womit ich in letzter Zeit meine Probleme hatte, ich kam einfach nicht über 1000kcal) und die Rezepte sind nicht nur super einfach zu kochen, sondern schmecken durchwegs köstlich. Heute ist Tag 7 in vegan und, was ich vorher niemandem geglaubt, ja wahrscheinlich als Humbug abgetan hätte, es ist Tag 7 mit bester Laune am Stück. So gut drauf war ich lange nicht und erst recht nicht eine ganze Woche am Stück. Nichts und niemand kann mir “was an haben”, sogenannte Probleme kann ich spielend als Herausforderungen annehmen und trotz vorlauter Gongggggg-Uhr meiner Nachbarin schlafe ich wie ein Teddybär.
Ob das nun allein am veganen Essen liegt, oder das Projekt an sich einfach neuen Schwung bringt, vermag ich nicht zu beurteilen. Ist ja auch eigentlich vollkommen Wurst. Also Tofuwurst.
Noch kann ich mir nicht vorstellen, nach 27 Tagen wirklich wieder aufzuhören. Wir werden sehen.